Styx

Mittwoch, 10. April 2019, 19.30 Uhr:

Regie: Wolfgang Fischer
Drehbuch: Wolfgang Fischer, Ika Künzel
Kamera: Benedict Neuenfels
Musik: Dirk von Lowtzow
Darsteller: Susanne Wolff, Gedion Wekesa Oduor, Kelvin Mutuku Ndinda

AT/D 2018, 94 Min.

Es hätte eigentlich ein Urlaub werden sollen, ein Segeltörn von Gibraltar nach Ascension Island. Doch unvermittelt wird Rike (Susanne Wolff) - Ende 30, Notärztin aus Europa - aus ihrem Abenteuer gerissen, als sie sich mitten auf dem Atlantik als Einzige in der Nähe von schiffbrüchigen Flüchtlingen wiederfindet. Rike fordert per Funk Hilfe an, die ihr jedoch untersagt wird. Ihre Yacht aber ist viel zu klein, sie alle aufzunehmen. Den einen zu retten, bedeutet allerdings, viele andere sterben zu lassen. Die Frage, die der Film stellt, ist keine einfache: Wie reagiert man in so einer Situation? Mit dem afrikanischen Buben Kingsley (Gedion Wekesa Oduor) kommt zudem jemand an Bord, der durchaus eigensinnig agiert. Er ist kein armer kleiner Junge aus Afrika, der dankbar und devot ist. Vehement fordert er Hilfe für seine Schwester und alle anderen und wird so zu einem ebenbürtigen Gegenüber für die Seglerin. Rike eröffnet sich eine grausame Parallelwelt, in der ein Überlebenskampf zwischen Afrika und Europa täglich seine Opfer fordert.

Die Handlung von „Styx“ ist eine ebenso wortkarge wie ausdrucksstarke Elegie. Mit der Begegnung des havarierten Schiffes voll mit geflüchteten Menschen ändert sich zwar die Tonart des Films. Aber anders als zu erwarten bleibt „Styx“ auf Distanz. Ganz konkret wird hier das Abstrakte verhandelt: Not und Verantwortung, Versagen und Mitgefühl, die Angst und die Erfahrung der Ohnmacht, die einen Menschen für immer zeichnen kann.

Der österreichische Filmregisseur Wolfgang Fischer studierte in Düsseldorf und Köln und gab 2009 sein Filmdebüt.
„Styx“ erhielt auf der Viennale 2018 den Erste Bank MehrWERT-Filmpreis. Weiters wurde er auf der Berlinale 2018 mehrfach ausgezeichnet, erhielt den deutschen Menschenrechts-Filmpreis und den österreichischen Filmpreis in den Kategorien Regie, Drehbuch und Schnitt.

„Ein grandioses Kammerspiel auf dem Meer mit einer emotionalen Wucht, die einen nicht mehr loslässt." (ZDF heute Journal)
 

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