Me, We

Mittwoch, 23. Februar 2022, 19.30 Uhr:

Regie: David Clay Diaz
Drehbuch
: David Clay Diaz, Senad Halilbasic
Kamera: Julian Krubasik
Musik:
Darsteller: Verena Altenberger, Lukas Miko, Anton Noori

AT 2021, 108 Min.

Sommer in Österreich. Die Fußball-Europameisterschaft wird erstmals in mehreren Ländern gleichzeitig ausgetragen.
Marie (Verena Altenberger) möchte unbedingt Menschen aus dem Meer retten, findet auf Lesbos aber nur ein Schiff, das nicht auslaufen darf. Die gut situierte, allein lebende Petra (Barbara Romaner) nimmt den vermeintlichen jungen Syrer Kamil (Mehdi Meskar) bei sich auf und versucht, aus ihm einen Salsatänzer zu machen. Gerald (Lukas Miko) leitet ein Heim für männliche Geflüchtete und erlebt sich dabei vielfach in seiner Identität in Frage gestellt. Marcel (Alexander Srtschin) schließlich, ein Patriot aus Gänserndorf, würde gerne so etwas wie eine Hilfsorganisation für junge Frauen aufbauen, die er von Übergriffen durch muslimische Zuwanderer bedroht sieht.

„Me, We“ – das ist das „kürzeste Gedicht der Welt“ (1975 von Muhammed Ali in Harvard improvisiert) und bringt die Realitäten der gegenwärtigen Migrationsgesellschaft auf den Punkt: Wer bin ich, und wer kann ich sein – und sind die anderen wirklich so anders?

Von diesen Erfahrungen, die wir mit unserer Begeisterung und Naivität, mit unserer Skepsis und Ohnmacht, unserem Hinsehen und Wegschauen machen, erzählt der prominent besetzte Film des 33-jährigen Regisseurs David Clay Diaz in minutiös komponierten Einstellungen und lenkt dabei das Augenmerk auf die feinen Zwischentöne, die dieses vielfältige Zusammenleben für alle bedeutet. Vier Geschichten, die sich weder auf die eine noch die andere Seite stellen, sondern dem widersprüchlichen „Dazwischen“ Raum geben.

Fotos © Filmladen