Rosas Hochzeit

Mittwoch, 22. September 2021, 19.30 Uhr:

OT: La boda de Rosa
Regie: Icíar Bollaín
Drehbuch
: Iciar Bollain, Alicia Luna
Kamera: Sergi Gallardo
Musik: Vanessa Garde
Darsteller
: Candela Peña, Sergi López, Nathalie Poza

E/F 2020, OmU, 100 Min.

Rosa (Candela Peña) ist eine gute Seele. Verlässliche Tante, fürsorgliche Tochter, verständnisvolle Mutter. Auch in ihrem Beruf als Kostümbildnerin kümmert sie sich um alles, bügelt nachts noch die Kleider für den nächsten Drehtag und versorgt die Katze der Regieassistentin. Bis ihr, just zu dem Zeitpunkt, als sich der verwitwete Vater bei ihr in Valencia einquartieren möchte, die Luft ausgeht.
Es zieht sie zurück in ihr Heimatdorf und in die Nähwerkstatt ihrer Mutter. Und so beschließt sie, kurz vor ihrem 45. Geburtstag, ein Zeichen zu setzen.
Sie will heiraten. Und diese Hochzeit wird eine ganz besondere sein.
Allerdings lässt sie ihre Familie lange im Unklaren über die Art ihrer Hochzeit in dem hübschen Küstenort Benicàssim. Und so bestellt ihr Bruder Armando (Sergi López) schon einmal Rathauszeremonie, Blaskapelle und die Verwandtschaft aus Pamplona….

Die spanische Regisseurin und Schauspielerin Icíar Bollaín faszinieren starke und zugleich widersprüchliche Frauenfiguren. („Te doy mis ojos“, „El Olivo“).
Im Sommer 2020 ist ihr mit der warmherzigen Sozial- und Gesellschaftskomödie „Rosas Hochzeit“ ein Überraschungshit mitten in der Pandemie gelungen.
„In Spanien ist die Familie sehr oft eine große Last, die Erwartungen sind enorm. (….) Und dann ist da die Rolle der Versorgerin, die besonders in mediterranen Kulturen immer noch vor allem weiblich ist, die Person, die sich um die Probleme und Bedürfnisse aller Leute um sie herum kümmert, einfach alles. So eine ist Rosa im Film.“ (Icíar Bollaín)

Als vor zwei Jahren eine Hamburgerin wohl als Erste in Deutschland einen eheähnlichen Segen in einer Kirche erhielt, war das Phänomen in anderen Ländern schon etabliert: In den USA als Akt der Selbstliebe, in Japan, um den Singlestatus loszuwerden. Von Narzissmus war da auch gern die Rede.
Bollaín legt ihren Film als Emanzipations- und Befreiungsgeschichte an, als optimistische Feier der Selbstfürsorge.

„Rosas Hochzeit“ war für gleich 8 Goyas nominiert.
Fotos © Polyfilm
 

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