Minari - Wo wir Wurzeln schlagen

Mittwoch, 19. Jänner 2022, 19.30 Uhr:

OT: Minari
Regie: Lee Isaac Chung
Drehbuch
: Lee Isaac Chung
Kamera: Lachlan Milne
Musik: Emile Mosseri
Darsteller: Steven Yeun, Alan Kim, Yeri Han, Noel Kate Cho

USA 2020, OmU, 115 Min.

„Vielleicht solltest du amerikanisches Gemüse anbauen statt koreanisches ?“  So einfach ist das dann doch nicht mit dem amerikanischen Traum, in den USA der 1980er Jahre genauso wenig  wie heute.

Dabei stellt der koreanische Immigrant  Jacob Yi (Steven Yeun), der mit seiner Familie von der Westküste der USA ins ländliche Arkansas zieht, keine großen Ansprüche: Ein kleines Stück Land reichen ihm und seiner Frau Monica (Han Ye-ri), um hier ihr Auskommen zu finden und jede Menge (koreanisches) Gemüse anzubauen.  Die beiden Kinder David und Anne sollen es später einmal besser haben. Bald wird auch die Großmutter aus Südkorea in das Mobilhome nachgeholt, das vorübergehend als Ersatz für die angestrebte Farm dient. Oma Soonja (Yoon Yeo-jeong, Oscar für die beste Nebenrolle) schnarcht und flucht allerdings viel. Und sie bringt das Gewürzkraut „Minari“ mit, eine koreanische Petersilie, die überall gern und gut wächst und dem Film seinen Titel gibt. Eine Metapher für die Stärke dieser Familie, trotz aller Widerstände in den USA Wurzeln zu schlagen

Der vierte Spielfilm von Regisseur Lee Isaac Chung, 2021 bei den Golden Globe Awards als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet, erzählt vom Aufeinandertreffen fremder Kulturen, von Annäherung und Entfremdung, von Traditionen und von Verantwortung für sich, die Familie, die eigene Kultur. Chung ist selbst in Arkansas aufgewachsen Der siebenjährige David, der die neue Welt mit Neugier erkundet, ist gewissermaßen das Alter Ego des Regisseurs.
Fotos © Panda Film