Der Hexer

Regie: Alfred VOHRER
Drehbuch: Herbert REINECKER u. Harald PETERSSON,
nach dem Roman von Edgar WALLACE
Kamera: Karl LOEB
Musik: Peter THOMAS
DarstellerInnen: Heinz DRACHE, Joachim FUCHSBERGER, Sophie HARDY, Siegfried LOWITZ, Margot TROOGER, Siegfried  SCHÜRENBERG, Eddi ARENT u. a.

BRD 1964, ca. 85 Min.

Mittwoch, 21. Mai 2003

Als die Schwester des internationalen Meisterverbrechers Arthur Milton, genannt der „Hexer“, ermordet aufgefunden wird, bekommt Scotland-Yard-Inspektor Bryan Edgar Higgins (Joachim Fuchsberger) den Auftrag, sowohl den Mörder zu finden als auch eine mögliche Rache des „Hexers“ zu verhindern.
Zahlreiche Verdächtige machen die Arbeit nicht leichter und auch Miltons Frau Cora Ann versteht es immer wieder, den Inspektor zu täuschen.
Erst mit Hilfe des australischen Privatdetektivs Wesby (Heinz Drache) gelingt es schließlich doch noch, den Mörder zu stellen und den „Hexer“, den Mann mit tausend Gesichtern, zu enttarnen ...

Der Name des Hexer-Darstellers wurde auf den Filmplakaten nicht erwähnt und während der Dreharbeiten gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Regisseur Alfred Vohrer schloss sogar die letzten Drehbuchseiten in einem Safe ein, bis sie benötigt wurden.

„Der Hexer“ besticht durch seine unzähligen Masken, die im Film bis in die 70er Jahre hinein sehr beliebt waren - als Beispiel seien nur die Fantomas-Filme mit Jean Marais und Louis de Funés genannt.

Edgar Wallace (1875-1932) ist eine der populärsten Persönlichkeiten der englischen Kriminalliteratur und „Der Hexer“ – insgesamt sechsmal verfilmt – sein berühmtester Roman.
Er war seit seiner Militärzeit als Journalist tätig. Weil er ständig über seine Verhältnisse lebte und stets Geld brauchte, begann er, Kriminalromane zu schreiben, die sehr bald erfolgreich waren und ihn schnell bekannt  machten. 1932 ging er nach Hollywood und verfasste das erste Drehbuch für den Welterfolg "King Kong und die weiße Frau", unmittelbar danach erlag er einer Lungenentzündung. Bereits ab 1915 entstanden fast 170 Verfilmungen in England, Deutschland und den USA, die auf Romanen, Theaterstücken oder Kurzgeschichten Wallaces basieren, an deren Herstellung er mitunter selber beteiligt war, als Regisseur, Drehbuchautor und gelegentlich sogar als Darsteller.

Die in Deutschland gedrehten Wallace-Krimis wurden zur erfolgreichsten und längsten deutschen Tonfilmserie (32 Filme zwischen 1959 und 1972) und fanden auch im Ausland als „German Wallace wave“ Beachtung. Allein in Deutschland haben mehr als 72 Millionen Kinobesucher diese Filme gesehen.

London bei Nacht und Nebel, dröhnende Schiffshörner über der Themse, Bobbies und Gangster, dunkle Mondlandschaften, düstere Schlösser mit rätselhaften Gewölben und Geheimtüren, vermummte Gestalten, Scotland Yard und viel, viel Geld (meist nur durch Erbschaftsbetrug verschaffbar) – diese Zutaten machen die Mordfälle, dargestellt durch Schauspieler wie Klaus Kinski (in 17 Filmen die Verkörperung des Bösen schlechthin), Gert Fröbe, Joachim Fuchsberger (13x Inspektor), „Blödler vom Dienst“ Eddi Arent (21 Filme, meist Butler oder Kriminalassistent) und Klausjürgen Wussow, zu einem einzigartigen Gruselerlebnis.

Nicht unerwähnt bleiben darf die schrille, manchmal fast schon  experimentelle Musik vieler Wallace-Krimis. Sie stammt teils von Martin Böttcher (er komponierte auch das Winnetou-Thema aus den Karl May-Westen) und vor allem von Peter Thomas, der die Soundtracks für 16 Wallace-Filme ablieferte.

Frühe deutsche Verfilmungen:

1927: Der große Unbekannte (Stummfilm), 1928: Der rote Kreis (Stummfilm), 1929: Der Würger (Stummfilm), 1931: Der Zinker, 1932: Der Hexer, 1933: Der Doppelgänger.