5 x 2

Regie: François OZON
Drehbuch:
François OZON in Zusammenarbeit mit Emmanuéle BERNHEIM
Kamera: Yorick le SAUX
Mit: Valeria BRUNI-TEDESCHI, Stéphane FREISS, Géraldine PAILHAS, Françoise FABIAN, Michael LONSDALE u.a.
F 2004, ca. 90 Min.

Mittwoch, 28. Sept. 2005

Der französische Regisseur François Ozon überrascht mit jedem Film. In  ‚5x2’ geht er der scheinbar einfachsten Frage der Welt auf den Grund: Was bedeutet es, ein Paar zu sein?

Ozon erzählt fünf starke Momente im gemeinsamen Leben von Gilles und Marion mit einem sensationellen Twist: Rückwärts vom Ende zum Anfang. Scheidung, ein Dinner mit Freunden, die Geburt des Kindes, die Hochzeit und schließlich das erste Treffen. Ein ‚Happyend’ (und fast ein Krimi).

Fünf Momente im Leben von Gilles und Marion
Eine einerseits sehr emotionale und einfühlsame, andererseits sehr offene Darstellung einer kurzen Ehe von vielleicht fünf Jahren, vom ersten Kennen lernen bis zur Scheidung.
Gefühle, Unsicherheiten, Lust, gesellschaftliche Konventionen, Missverständnisse, Verletzungen, Anpassungsversuche, Scheitern – ein Reigen der Vergeblichkeit, der doch immer wieder eine tiefe Sehnsucht nach Erfüllung, nach Dauer, letztlich nach Liebe widerspiegelt, auf Seiten der Frauen ebenso wie auf Seiten der Männer. Ein Film, der diese Sehnsucht in der sinnlichen Art der Darstellung und in seinem Mut zu Gefühl und Emotion trotz aller Härte als „Prinzip Hoffnung“ bestätigt und bestärkt.

Filmisch eine Art Protokoll, aber nicht in Form einer realistischen Dokumentation, vielmehr als bewusst zugespitzte Inszenierung: Inszenierung in ebenso beiläufigen wie exemplarischen Szenen, Inszenierung mit zunächst engen und dann immer weiter werdenden Blicken und Räumen, Inszenierung mit melodramatischen Songs, und schließlich Inszenierung in zeitlich „falschem“ Ablauf, indem der Anfang des Films das Ende der Geschichte zeigt, und ihr Anfang am Ende des Films zu sehen ist. Ein filmisches Vorgehen, das letztlich die Konzeption von „Anfang“ und „Ende“ infrage stellt und einerseits Ausweglosigkeit zeigt, andererseits aber genauso Hoffnung und neue Chancen möglich erscheinen lässt. Insgesamt eine Form der Darstellung, die den Zuschauer emotional packt, die ihn verunsichert, die ihm Fragen stellt, und ihn so selbst ins Geschehen mit einbezieht.