Die Reise der Pinguine

Regie u. Drehbuch: Luc LACQUET
Kamera: Benoit DELHOMME
Mit: Charles BERLING, Romane BOHRINGER, Morgan FREEMAN, Jules SITRUK u.a.

USA / F 2005, ca. 85 Min.

Mittwoch, 15. März 2006

Immer im März beginnt in der ebenso lebensfeindlichen wie atemberaubend schönen Eislandschaft der Antarktis der Gewaltmarsch der Kaiserpinguine. In Scharen verlassen sie den schützenden Ozean und machen sich auf zu ihren Brutplätzen, bis zu 200 km weit.
Einer nach dem anderen watscheln sie hintereinander her, zwischendurch schmeißen sie sich auf den Bauch und rutschen auf dem Eis entlang.

Wie die Pinguine jedes Jahr wieder ihren Weg durch die sich ständig ändernde Eiswüste finden, ist Wissenschaftlern bis heute ein Rätsel. Aber wie von einer höheren Macht geführt, erreichen die einzelnen Gruppen nach einem wochenlangen Marsch nahezu zeitgleich ihr gemeinsames Ziel. Was folgt, ist die bis Ende Mai andauernde Paarungszeit, in der die Pinguine von nichts anderem leben als von Luft, Liebe und – Schnee.
Zum Abschluss dieser Phase gegen Ende Mai legt jedes Weibchen ein einziges Ei.

Doch die wahren Prüfungen beginnen erst jetzt. Das Weibchen übergibt den potenziellen Nachwuchs dem Männchen - ein gefährlicher Akt, da das Ei nur wenige Sekunden der Kälte ausgesetzt sein darf. Danach ziehen die Weibchen zurück ans Meer um Nahrung aufzunehmen und sich zu erholen. Die Männchen übernehmen in dieser Zeit das Ausbrüten der Jungen (in einer speziellen Bauchfalte), zwei harte, hungrige Monate lang, mitten im arktischen Winter, bei peitschenden Schneestürmen und Temperaturen bis zu minus 40 Grad.
Endlich kommen die Weibchen zurück, doch die Familienzusammenführung ist nur von kurzer Dauer, denn jetzt brechen die Männchen auf zum Ozean.

Ein ewiger Kreislauf, ein Kommen und Gehen. Die ewige Reise der Pinguine.

„Die Reise der Pinguine“ ist der Debütfilm des französischen Filmemachers und Antarktisforschers Luc Jacquet, der mit seinem Team das Leben der Kaiserpinguine 14 Monate lang beobachtete.
Das beschwerliche Leben der Pinguine wirkt wie ein Spiegelbild der Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens, in dem Liebe, Mut, Überlebenswille und Opferbereitschaft ihren Platz haben. Jacquet betont diese Parallelen, indem er Schauspieler innere Monologe für die Pinguine sprechen lässt.

Mit einem weltweiten Einspielergebnis von mehr als 86 Millionen US-Dollar gilt „Die Reise der Pinguine“ – nach Michael Moores „Fahrenheit 9/11“ - als zweiterfolgreichster Dokumentarfilm der Filmgeschichte.


Ein ausführliches Lernheft kannn als pdf (2,3 MB) herunter geladen werden.