Villa Henriette

Regie: Peter PAYER
Drehbuch: Milan DOR – nach dem Roman „Villa Henriette“ von Christine NÖSTLINGER
Kamera: Thomas HARDMEIER
Mit: Hanna TIEFENGRABER, Cornelia FROBOESS, Nina PETRI, Lars RUDOLF, Michou FRIESZ, Richard SKALA, Elias PRESSLER u.a.

A/CH 2004, ca. 90 Min.

Mittwoch, 5. April 2006

Mit 12 Jahren kann das Leben schon ganz schön mühsam sein, vor allem wenn man wie Marie (Hannah Tiefengraber) in einer merkwürdigen Familie aufwächst. Die Mutter (Nina Petri) fliegt als Stewardess um die Welt, der Vater (Lars Rudolph) ist Archäologe und interessiert sich nur für ägyptische Mumien, die zigarrenrauchende Tante (Michou Friesz) für ihre Gedichte, der Großonkel (Branko Samarovski) für seine Pflanzen und die Großmama (Cornelia Froboess) für ihre skurrilen Erfindungen.
Aber noch seltsamer ist das Haus, in dem sie alle leben, die Villa Henriette. Henriette hat nicht nur ihren eigenen Willen, den sie mittels heruntersausender Rollos oder streikender Wasserhähne deutlich kundtut. Sie kann (mit der rauchigen Stimme von Nina Hagen) sogar sprechen („Ich bin nur ein betagtes, vorlautes Haus.“) – und nur Marie vermag sie zu hören.
Doch schon bald kommen auf Marie gewaltige Probleme zu. Es stellt sich heraus, dass die Großmutter mit ihrer neuesten Erfindung einem Betrüger aufgesessen ist. Wenn nicht im letzten Moment noch ein Wunder geschieht, muss die Villa Henriette wohl versteigert werden. Die einzige, die etwas tun kann, ist Marie, die weltfremden Erwachsenen versinken ja in Apathie. Das patente Mädchen setzt gemeinsam mit seinen beiden Freunden Konrad und Stefan (Richard Skala und Elias Pressler) alle Hebel in Bewegung, um das geliebte Zuhause zu retten. Kein leichtes Unterfangen, aber mit Einfallsvermögen und mutiger Entschlusskraft schaffen sie womöglich das Unmögliche...

Regisseur Peter Payer setzt den Jugendroman von Christine Nöstlinger sehr eigenwillig und hellsichtig um. Jenseits von seichtem Kinderkino erzählt er in poetischen bis mysteriösen Bildern von den Sorgen und Nöten Maries, die nicht nur um ihr geliebtes Zuhause kämpfen muss, sondern auch zum ersten Mal zwischen zwei Buben steht, die beide um ihre Gunst werben.


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