The Outrun

Mittwoch, 4. Juni 2025, 19.30 Uhr:

Regie: Nora Fingscheidt
Buch
: Nora Fingscheidt, Amy Liptrot
Kamera:
Yunus Roy Immer
Musik: John Gürtler, Jan Miserre
Darsteller
: Saoirse Ronan, Paapa Essiedu, Stephen Dillane, Saskia Reeves

DE 2024, OmU, 117 Min.

Mehr als zehn Jahre lang war Rona (dargestellt vom irischen Hollywoodstar Saoirse Ronan, „Ladybird“, „Little Women“) nicht mehr zu Hause auf den Orkneyinseln. Das Leben in London hat Rona in die Alkoholsucht getrieben. Sie hat ihr Biologiestudium vernachlässigt, ihre Beziehung mit Daynin (Paapa Essiedu) ist gescheitert. Ein strenges Entzugsprogramm liegt gerade hinter ihr. Nun versucht Rona, in ihrer alten Heimat wieder Fuß zu fassen. Ein Neuanfang inmitten von so gut wie nichts: Meer, Himmel, Erde. Vögel, Schafe, Robben. Bodenständige Menschen, die zu schweigen verstehen. Doch es sind genau diese Gegensätze, aus denen heraus sie sich einen Weg zur Heilung erhofft.

Die Eltern sind längst getrennt. Vater Andrew (Stephen Dillane), der unter einer bipolaren Störung leidet, lebt in einem Wohnwagen und züchtet Schafe. Mutter Annie (Saskia Reeves) hat die Familie irgendwann verlassen und sucht ihr Leben mit einer tiefen, fast fundamentalistischen Frömmigkeit zu meistern. Ihre Tochter wohnt nun wieder bei ihr, zusammen arbeiten sie die Traumata der Vergangenheit auf. Schließlich nimmt Rona einen Job bei der Königlichen Vogelschutz-Organisation an und widmet sich der Suche nach den seltenen Wiesenrallen.

Von Tag zu Tag kämpft Rona darum, trocken zu bleiben und neu anzufangen. Immer wieder vermischen sich Kindheitserinnerungen mit Flashbacks der Alkoholsucht. Doch langsam wird die Begegnung mit der rauen Natur zu einer Chance, einen neuen Weg einzuschlagen.

The Outrun“, mit minimalem Budget gedreht, ist ein bemerkenswertes Drama, das auf den Memoiren von Amy Liptrot beruht. Die Schottin verarbeitete in ihrem gleichnamigen Roman (deutsche Übersetzung „Nachtlichter“) ihre Sucht und ihren Heilungsprozess. Regie führte die Deutsche Nora Fingscheidt, die sich schon mit „Systemsprenger“ (2019) einen Namen gemacht hat.

Fotos © Constantin
 

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