Die Asche meiner Mutter

Originaltitel: ANGELA′S ASHES
Regie: Alan PARKER
Drehbuch: Laura JONES u. A. PARKER
nach dem Roman „Angela’s Ashes“ von Frank McCOURT
Kamera: Michael SERESIN
Mit: Emily WATSON, Robert CARLYLE, Joe BREEN, Ciaran OWENS, Michael LEGGE

USA 1999, ca. 145 Min.

Mittwoch, 27. Sept. 2000

Frank McCourt wird 1934 während der großen Depression als Sohn der irischen Einwanderer Angela (E. Watson) und Malachy (R. Carlyle) in Brooklyn geboren. Als es die Familie in der Neuen Welt nicht schafft, fährt sie zurück nach Irland. Der 5-jährige Frank ist überzeugt, die McCourts seine „die einzige irische Familie in der Geschichte, die der Freiheitsstatue ‚Auf Wiedersehen’ sagt, statt sie zu begrüßen.“

Das Irland der 30er, 40er Jahre ist arm, katholisch, von Krankheiten und Arbeitslosigkeit geplagt; voller Lehrer, die die Armut mit disziplinarischer Gewalt bekämpfen; voller Priester, die den Armen die Wohlfahrt als Erniedrigung zukommen lassen und ihre Kinder an den Pforten weiterbildender Schulen abweisen.

Von Franks fünf (?) Geschwistern werden nur zwei (?) überleben. Malachy versorgt seine Kinder mehr mit Geschichten und Sagen als mit Nahrung. Als einer aus dem protestantischen Norden hat er es in Limerick, in der katholischen Republik Irland, schwerer als andere und erfährt die Verachtung von Angelas Familie. Mit aufwühlender Würde bindet er sich jeden Tag eine Krawatte um, sucht Arbeit, um das Bisschen Geld auch gleich wieder zu vertrinken.

Frank will auf keinen Fall so werden wie sein Vater und geht als 19jähriger mit seinem eisern ersparten Geld zurück nach Amerika, „wo niemand schlechte Zähne und jeder sein eigenes Klo hat“.

Ursprünglich wollte Frank McCourt seinen autobiographischen Roman, für den er 1997 den Pulitzer-Preis erhielt, mit dem Tod seiner Mutter und dem Ausstreuen ihrer Asche auf dem Familiengrab in Limerick enden lassen.
Der Titel blieb, seine Verleger überzeugten ihn jedoch, dass Franks erneute Ankunft in Amerika ein weitaus besseres Ende abgeben würde.

Regisseur Alan PARKER ist mit seinen überwältigenden SchauspielerInnen die berührende, aber nie rührselige Darstellung eines Heranwachsens in bitterster Armut gelungen. Parker: „Viele ältere Leute (in Limerick) meinten, Frank hätte die Stadt in ein schlechtes Licht gerückt. Frank erzählte:>Meine Mutter hasste mich dafür, dass ich die Vergangenheit aufdeckte: Ihrer Meinung nach sollte man nur dem Priester beichten. Am liebsten hätte sie die ganze Armut und den Schmutz für immerzugedeckt.<“