Wenn die Liebe flöten geht

Regie u. Konzept: Nadja SEELICH
Kamera: Bernd NEUBURGER
Musik: Zdenek MERTA
Mit: Andreas DIBL, Marion DIMALI, Lidwina DOX, Karl EDLINGER, Susanne FASCHINO, Mario FORMENTI u.a.

Ö 2000, ca. 85 Min.

Mittwoch, 30. Mai 2001

Die Wohnungsschlüssel des oder der „Ex“ landen in der Mülltonne, im Kanal oder zwischen Eisenbahngleisen. Am Ende einer Beziehung ist eben nichts mehr romantisch.

Die beiden österr. Filmemacher Nadja Seelich und Bernd Neuburger haben fünf frisch getrennte Paare aus Wien vor die Kamera geholt und lassen sie aus jeweils ihrer Sicht die Trennung erzählen - kurz danach und ein Jahr später.

Erzählt werden konkrete Situationen: Wie man sich gefunden hat, wie die Trennung passiert ist (wobei es verblüfft, wie verschieden das Ende einer Beziehung erlebt werden kann).
Kommentiert werden die Erzählungen nicht, nur am Rande wird Nadja Seelich als Fragende spürbar. Die Menschen sitzen bei ruhender Kamera vor einem Hintergrund, der, wenn man ihnen zuhört, eigentlich nichts mit ihnen zu tun hat: Kaffeehäuser, Parkbänke – die Konzentration auf das Selbst, das Ausblenden der Umgebung wird so auch in den Bildern spürbar.

Und siehe da, nach zwölf Monaten sind alle wieder, nein, nicht glücklich vereint, sondern glücklich getrennt! Zwar hätten sich Seelich und Neuburger eigenen Angaben zufolge gewünscht, dass eines der für diesen Dokumentarfilm ausgewählten Paare wieder zueinander findet, aber das Leben spielte anders.

Den Getrennten ging es ein Jahr nach Beziehungsende, mit einem neuen Partner, vielleicht auch einem beruflichen Neuanfang und/oder einer räumlichen Veränderung besser als je zuvor.

WENN DIE LIEBE FLÖTEN GEHT ist ein ruhiger, kein voyeuristischer Film, der die Erzählenden in den Mittelpunkt rückt und das, was da erzählt wird, ernst nimmt.
Eine optimistische Filmstudie über die Vergänglichkeit des Schmerzes.