Želary

Regie: Ondřej TROJAN
Drehbuch: Petr JARCHOVSKY, nach der Erzählung „Der Mann aus Želary“ von Květa Legátová
Kamera: Asen ŠOPOV
Musik: Petr OSTROUCHOV
Mit: Aňa GEISLEROVÁ, György CSERHALMI, Jaroslava ADAMOVÁ, Miroslav DONUTIL, Jaroslav DUŠEK, Reinhard SIMONISCHEK, Gabriela SCHMOLL u.a.

CS/Ö/SK 2003, ca. 150 Min.

Mittwoch, 20. Okt. 2004

Wir schreiben die 1940er Jahre, die Nazis haben alle Universitäten auf dem Gebiet des jetzigen Tschechien geschlossen. Somit muss sich auch die junge Medizinstudentin Eliška (Aňa Geislerová) als Krankenschwester durchs Leben schlagen.
Gemeinsam mit ihrem Geliebten, dem Chirurgen Richard, ist sie im Widerstand tätig. Keine aufregende Sache, eher Routine, von Zeit zu Zeit gibt sie an einer bestimmte Adresse ein Kuvert ab.
Eines Tages wird der schwerst verwundete Holzarbeiter Joza (György Cserhalmi) in das Krankenhaus eingeliefert; Eliška die dieselbe seltene Blutgruppe hat wie er, rettet ihm mit einer Transfusion das Leben.

Doch dann kommt die Gestapo dem Widerstand auf die Spur. Richard flieht ins Ausland, ohne sich um Eliškas Schicksal zu kümmern, die in höchster Gefahr schwebt.
Zu ihrer Rettung wird sie mit dem wortkargen Joza in dessen Heimatdorf Želary an der Grenze zur Slowakei geschickt. Um in der traditionellen Dorfgemeinschaft, wo die Zeit vor hundert Jahren stehengeblieben ist, nicht aufzufallen, muss sie Joza heiraten und zieht als Hana in die Hütte ihres „Ehemannes“.
Verzweifelt lernt die feinsinnige, verwöhnte Städterin, unter primitivsten Umständen einen Haushalt zu führen, und erkämpft sich mit großer Zähigkeit die Achtung vieler Dorfbewohner.
Mit der Zeit findet Eliška/Hana den Rhythmus ihres neuen Lebens – und eine tiefe Zuneigung zu ihrem Retter Joza, dessen ungeschliffene Sinnlichkeit sie zusehends in ihren Bann zieht.
Doch mit dem Rückzug der deutschen Wehrmacht und dem Vormarsch der Roten Armee nimmt ihr Schicksal nochmals eine dramatische Wendung...

In kraftvollen Bildern erzählt Regisseur Ondřej Trojan von einer unmöglich scheinenden Liebe in Zeiten politischer Wirren. Vor allem aber erzählt er vom Alltag der Menschen in einem Dorf in den Bergen der Tatra. Vom Wechsel der Jahreszeiten, von den rauen Gesetzen der Natur, von der Schönheit der Landschaft und von der Grausamkeit des Überlebens.

„Želary“, nominiert für den Auslandsoscar 2004, ist eine Delikatesse für Herz, Hirn und Auge.

Die 1919 geborene tschechische Autorin Vera Hofmanová ist erst nach ihrem 80. Geburtstag unter dem Pseudonym Květa Legátová in die Öffentlichkeit getreten. Dafür erhielt sie 2002 gleich den tschechischen Staatspreis für Literatur.