The Hours

Regie: Stephen DALDRY
Drehbuch: David HARE
(nach dem gleichnamigen Roman von Michael CUNNINGHAM)
Kamera: Seamus McGARVEY
Musik: Philip GLASS
Mit: Nicole KIDMAN, Julianne MOORE, Meryl STREEP, Stephen DILLANE, Mirando RICHARDSON u.v.a.

USA 2002, ca. 115 Min.

Mittwoch, 16. März 2005

„A woman´s whole life in one day. Just one day. And in that day, her whole life.”

London, um 1920. Ein Tag im Leben der berühmten Schriftstellerin Virginia Woolf (Nicole Kidman), die unter Wahnvorstellungen leidet, während sie den Roman „Mrs. Dalloway“ schreibt.

Los Angeles, 1951. Ein Tag im Leben der Hausfrau Laura Brown (Julianne Moore), die eben diesen Roman auf dem Nachttisch liegen hat. Eine folgenschwere Lektüre.

New York, um 1990. Ein Tag im Leben der Verlagslektorin Clarissa Vaughan (Meryl Streep), einer Mrs. Dalloway von heute, die sich wie diese auf eine Einladung am Abend vorbereitet.

Drei Frauen, die in verschiedenen Zeiten und Umgebungen zur bitteren Erkenntnis gelangen, dass sie ihr bisheriges Leben nur für andere gelebt haben könnten. Ihnen gemeinsam sind Depression, Einsamkeit und die Sehnsucht nach Liebe.

1998 veröffentlichte der amerikanische Schriftsteller Michael Cunningham „The Hours“, ein – wie er selbst sagt – „äußerst unorthodoxes Buch“, das lose auf Virginia Woolfs legendärem Roman „Mrs. Dalloway“ beruht.
Regisseur Stephen Daldry („Billy Elliot“) ist mit seinem Film eine kunstvoll verschachtelte Adaption der literarischen Vorlage gelungen.

Zusammengehalten werden die drei Erzählstränge nicht nur von der eindringlich-monotonen Musik von Philip Glass, sondern auch durch einen Filmschnitt, der die Bruchstellen zwischen den Geschichten sorgfältig durch Analogie verkleidet. Im Parallelschnitt stecken sich Meryl Streep und Nicole Kidman am Morgen die Haare hoch, werden Blumen angeordnet, legen sich in der einen Szene Menschen ins Bett, während andere in der nächsten aufstehen. Der vergehende Tag dient währenddessen als verlässliche Grundstruktur.

Bei der Berlinale 2003 gab es einen Silbernen Bären für das großartige Trio Kidman, Streep und Moore, Nicole Kidman erhielt überdies einen Oscar für ihre außergewöhnliche Darstellung der Virginia Woolf – insgesamt gewann der Film zahlreiche internationale Preise.