How to Cook Your Life

Regie u. Drehbuch: Doris DÖRRIE
Kamera: Jörg JESHEL, Doris DÖRRIE
Mit: Edward BROWN, Verfasser der berühmten Tassajara Kochbücher, Philosoph, Zen-Lehrmeister. Und Meisterkoch.

D 2007, ca. 95 Min.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Ö s t e r r e i c h i s c h e   P r e m i e r e

HOW TO COOK YOUR LIFE - „Wie man sein Leben kocht“ - ist ein heiterer Dokumentarfilm, der von der Kunst des Kochens erzählt – von der Kunst, sein Leben zu kochen, ohne dass man es anbrennen lässt, versalzt oder verkocht.

Nicht nur das Sein, auch das Essen bestimmt das Leben, und das Leben bestimmt das Essen.
Doris Dörrie und der kochende Zen-Priester Edward Brown zeigen, dass Essen mehr ist als bloße Nahrungsaufnahme: Kochen ist ein Fest der Sinne, ein Akt der Liebe und Großzügigkeit.

Doris Dörrie hat Ed Brown getroffen und er hat ihr aus seinem Leben berichtet. Die Filmemacherin war Gast bei seinen Lectures, sie beobachtete den Meister als Küchenchef und Leiter von Kochkursen im buddhistischen Zentrum Scheibbs, im kalifornischen Tassajara Zen Mountain Center und dem Zen Center in San Francisco. Unter der Anleitung von Ed Brown geht es mehr als um bloße Nahrungsaufnahme. Kochen ist für ihn eine Form der Fürsorge, sich selbst und anderen gegenüber. Ohne Ed Brown und seine Arbeit zu verklären, gelingt es Dörrie, den magischen Moment festzuhalten, in dem die direkten und praktischen Hinweise Browns ihre philosophische Tiefe und Weisheit entfalten.

Seine Rezepte sind einfach, doch reich an Geschmack und Aromen. HOW  TO COOK YOUR LIFE verzichtet auf Kommentare. Die Kamera nimmt an den Kochkursen teil, steht mit am mehlbestäubten Holztisch, blickt auf Teigballen, auf Radieschen, Orangen und Karotten. Der Zuschauer ist dabei, wenn Edward Brown seine Lektionen hält, die sich auf die jahrhundertealte Tradition des Zen-Meisters Dogen beziehen, des Gründers der Soto-Zen-Schule. Dieser schrieb bereits 1283 ein Kochbuch, in dem er seine Leser ermutigte, Buddha in den einfachen Küchentätigkeiten zu entdecken, etwa dem Waschen von Reis oder dem Kneten von Teig.
Edward Brown versteht es, diese philosophischen Gedanken auf lebensnahe und leichte Weise ins Heute zu übertragen.

Was also bedeutet Kochen und Essen für die Gemeinschaft und den Einzelnen? Ist Kochen ein politischer Akt? Inwieweit reflektiert Kochen unsere Lebenseinstellung, unsere Haltung zur Welt?


Doris Dörrie: *1955. Dozentin an der Hochschule für Fernsehen und Film München, Regisseurin, Autorin zahlreicher Romane und Kinderbücher (Samsara, 1998; Für immer und ewig, 2000; Was machen wir jetzt?, 2001).
Filme: „Mitten ins Herz“ (1983), „Im Innern des Wals“ (1984), „Männer“ (1985), „Paradies“ (1986), „Ich und er“ (1988), „Geld“ (1989), „Happy Birthday, Türke!“ (1992), „Keiner liebt mich“ (1994), „Bin ich schön?“ (1998), „Erleuchtung garantiert“ (2000), „Nackt” (2002) und „Der Fischer und seine Frau - Warum Frauen nie genug bekommen“ (2005).


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