Sein oder Nichtsein

Regie: Ernst LUBITSCH
Drehbuch: Edwin J. Mayer
Kamera: Rudolph MATÉ
Mit: Carole LOMBARD (Maria Tura), Jack BENNY (Joseph Tura), Robert STACK (Stanislav Sobinski), Stanley RIDGES (Prof. Siletzsky) u.a.

USA 1942, ca. 90 Min.

Mittwoch, 28. März 2007, 17.30 Uhr

Komödie des aus Deutschland stammenden Ernst Lubitsch, voll spannender Überraschungen

1939 in Warschau: Eine Schauspieltruppe probt ein neues Theaterstück, welches sich mit Hitler und dem Nationalsozialismus auseinandersetzt. Die Regierung fürchtet aber, Hitler könne sich durch das Stück provoziert fühlen. Somit greift die Theatergruppe auf Shakespeares „Hamlet“ zurück. Der Hauptdarsteller, der eitle Joseph Tura, der von seinem schauspielerischen Können mehr als überzeugt ist, hat andere Sorgen: Während seines großen Monologes wird er jedes Mal durch den jungen Fliegerleutnant Sobinski irritiert, der auf das Stichwort „Sein oder nicht sein…“ den Zuschauerraum verlässt, um Maria Tura in ihrer Garderobe seine Aufwartung zu machen.

Nach der Besetzung Polens durch die deutschen Truppen flieht Sobinski  nach England und wird den britischen Jagdfliegern zugeteilt. Bei einer Einsatzbesprechung bekommt er den Verdacht, dass es sich bei dem in London befindlichen Prof. Siletsky – angeblich ein Hitler-Gegner – um einen Nazi-Agenten handelt.
Am nächsten Tag ist Siletsky auf dem Weg nach Polen. Durch ihn und eine Liste mit Namen von Mitgliedern der polnischen Untergrundbewegung werden die Widerstandskämpfer gefährdet. Deshalb wird Sobinski beauftragt, Siletsky zu finden und zu verhindern, dass er zum Gestapochef Erhardt gelangt. Hierbei bekommt der Leutnant Unterstützung von den Mitgliedern der Theatergruppe, die sich auf ihre Rollen im abgesagten Theaterstück besinnen: Der narzisstische Joseph Tura spielt nicht nur die Rolle seines Lebens, er spielt um sein Leben und um das von tausenden Menschen – To Be or Not To Be.

Lubitsch ist nicht nur eine Satire auf der Nationalsozialismus, sondern auch auf die Welt der Schauspieler mit ihren Eitelkeiten und Intrigen gelungen. Am Ende sind es zwar sie, die die Warschauer Untergrundkämpfer retten, doch gerade ihr Star Tura muss bis dahin tief fallen. Der immer nach Beifall heischende Mann gefährdet mit seiner Selbstverliebtheit mehr als einmal die ganze Mission.
Aus diesem Zusammenspiel zwischen Nazismus und Narzissmus schaffte Lubitsch die perfekte Situationskomik.


Spätere Filmkomödien zum Thema Krieg, Naziterror, Holocaust:
"Jakob, der Lügner“ (nach dem Roman von Jurek Becker, DDR 1974 und F/USA 1999), Roberto Benigni: "Das Leben ist schön“ (der Startfilm des Filmklubs - 22.9.1999), "Zug des Lebens" (s. ARCHIV 22.11.2000).


In Zusammenarbeit mit dem Wieselburger Pensionistenverband und Seniorenbund