Juli

Mittwoch, 26. März 2025, 19.30 Uhr:

Regie: Barbara Kaufmann
Buch
: Barbara Kaufmann
Kamera:
Chris Lendl, Ivo Kaufmann
Musik:
Darsteller
: Barbara Blaha, Marina Grujic, Tanja Grujic, Petra Ramsauer, Julia Schnizlein

AT 2023, 78 Min.

Publikumsgespräch mit Barbara und Ivo Kaufmann /abgesagt)
Ein Familiengeheimnis. Zwei Schwestern, die Jahrzehnte nicht mehr miteinander sprechen. Eine Urenkelin, die sich 100 Jahre später auf die Suche nach der Wahrheit macht und die unbekannte Geschichte ihrer Vorfahrinnen findet. Eine Reise durch Frauenleben in der Monarchie, im Ersten Weltkrieg, im Bürgerkrieg, im Sozialismus und Nationalsozialismus.

Die Kärntner Autorin und Filmemacherin Barbara Kaufmann ergründet in „Juli“ auf ganz spezielle Weise die Biografie ihrer Urgroßmutter Juliana Hedwig, genannt Juli, geboren 1901, gestorben 1989. Nach- und Ortsnamen kommen im Film nicht vor. Stehen doch am Ende nicht nur Juli, deren Mutter und Großmutter im Fokus, sondern die vielen Frauen, die ihr Leben lang mit Armut und patriarchaler Unterdrückung kämpften, die uneheliche Kinder waren, selbst welche hatten oder an illegalen Abtreibungen starben.

Viele Autor:innen erzählten in den vergangenen Jahren dank des Trends zur Autofiktion von ihren Vorfahrinnen. Doch Barbara Kaufmann, die den Text im Film auch selbst spricht, macht etwas Neues: Für die vielen Fragen, die über Juli sowie deren Mutter und Großmutter offenbleiben, holt sie sich Hilfe von anderen Frauen: der Journalistin Petra Ramsauer, der Autorin Ana Wetherall-Grujic und deren Schwestern Marina und Tanja, der Pastorin Julia Schnizlein, der Bio-Bäuerin und Grünen-Politikerin Olga Voglauer,  der Gründerin des Momentum-Thinktanks Barbara Blaha, Journalistin und der Musikerin Franziska Schwarz, sowie der Künstlerin Deborah Sengl. Frauen, die selbst einen persönlichen Bezug zu diesen Fragen haben und die Lücken mit Spekulationen füllen. "Jede Erinnerung ist Spekulation", mit diesem Satz beginnt der Film. Doch die Frauen im Film spekulieren entlang ihres eigenen reichen Erfahrungsschatzes. Sie sprechen als Frauen, die auch in der Öffentlichkeit stehen, aber noch viel mehr als Töchter und Mütter.

Fotos © Filmladen